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Sie und der Wald 

Sie und der Wald von Anaïs Barbeau-Lavalette, Diogenes Verlag Während der Pandemie im Lockdown suchen inmitten der kanadischen Wälder zwei Paare und fünf Kinder Zuflucht. Anaïs, die Erzählerin, findet sich wieder im »Blauen Haus« ihrer Kindheit, was schöne Erinnerungen, aber auch tiefe Wunden weckt. In der Zeit der existenziellen Verunsicherung findet sie Halt und Trost.  Dieses Buch ist poetisch, kraftvoll, weise – eine Hymne an die Natur, an Sinnlichkeit und

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Paradise Garden

Paradise Garden von Elena Fischer erzählt die Geschichte einer tapferen, suchenden, neugierigen und trauernden 14jährigen. Das hört sich nun vielleicht erst einmal nach einem Roadmovie für junge Frauen an. Ist es aber nicht, sondern im Gegenteil. Es ist viel mehr. Ich sehe dieses Buch als Mehrgenerationen-Lektüre, als ein bewegendes, tragisches, aber auch komisches Familiendrama.  Unsere junge Protagonistin, ihre Mutter und Großmutter, sowie der wohl nicht existierende Vater spielen jeweils ihre

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Melody

Der sehr bekannte Schweizer Schriftsteller Martin Suter ist sicher schon vielen bekannt. Nun fiel mir neulich sein letzter Roman „Melody“ in die Hände. Was für ein Glücksgriff. Die Geschichte ist rasch umrissen: Stotz ein alter, reicher, ehemaliger einflussreicher Nationalrat und Wirtschaftsmensch möchte in den wenigen Monaten, die ihm noch bleiben, dass sein Leben dokumentiert wird, sein Nachlass geordnet wird,. Er engagiert dazu Tom, einen jungen, abgebrannten und momentan orientierungslosen Juristen,

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Mein Herz ist eine Krähe

Zwei Generationen, eine Familie, zwei Frauenstimmen, die erzählen.  1897. Unni muss mit ihrem kleinen Sohn aus Norwegen fliehen. Ihr Geliebter, Arnod begleitet die beiden nach Schweden und das Paar findet eine schlichte Kate mitten in der Natur. Sie nennen das kleine Heim „Frieden“. Den aber zu finden wird schwer. Die Naturgewalten mit Kälte und extremen Hungersnöten machen es „lebens“schwer. Zwei weitere Kinder werden in die extremen Umstände geboren. Kann man

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Going Zero

In dem Roman, welchen mir eine Freundin begeistert in die Hand drückte, geht es nicht grade um meine literarischen Lieblingsthemen: Die total Überwachung, den gläsernen Menschen, US-Geheimdienste und Geldgier. Meine Skepsis wuchs. Nun gut. Immer schön offen bleiben. Ich persönlich bin froh mein Handy, meinen MAC und die alltäglichen Anforderungen im Netz zu beherrschen. Und bin mir natürlich darüber im Klaren, wieviel Inforation ich damit preisgebe. Damit kann ich leben,

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Fünf Viertelstunden bis zum Meer

Das Büchlein „Fünf Viertelstunden bis zum Meer“ verlockt schon durch seinen schönen Titel! Und verspricht damit nicht zu viel. Ziemlich genau 75 Minuten nimmt einen diese kleine Lektüre mit und man taucht wirklich ab in eine sinnliche, melancholische Liebesgeschichte.  Sie beginnt im Sommer 1945 am südlichen Zipfel Italiens am Strand von San Cataldo.  Kurz nach dem Krieg gibt es kaum Arbeit und so verbringt der zwanzigjährige Ezio mit seinem Bruder

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Die Jungfrau

Die österreichische Autorin Monika Helfer hat mit ihren beeindruckenden Büchern „Bagage“, „Vati“ und „Löwenherz“ konsequent durch ihre Ursprungsfamilie geführt. Nun hat sie noch einmal aus Lebenserinnerungen große Literatur gezaubert. In „Die Jungfrau“ geht es um sie und ihre engste Jugendfreundin Gloria. Monika steht ein halbes Jahrhundert später am Bett dieser Freundin, beide inzwischen über 70. In einem Brief hatte Gloria sie, „bevor sie sterbe“ um einen Besuch gebeten. Die Lebenswege

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Der letzte Liebende

Mögen tut man ihn erst einmal nicht, diesen 80jährigen Carl Krueger. Vor Jahrzehnten aus Ostdeutschland emigriert, lebt er seitdem mit Frau Helen und der Adoptivtochter Lisa in den USA. Er war dort als Chemieprofessor sehr erfolgreich und mit seinem Charisma besonders bei „seinen“ Studentinnen begehrt. Das war damals lange vor der „Me Too Bewegung“ bei Männern in seinen Rängen ja nichts ungewöhnliches. Seine Ehe muss viele Affären aushalten. Carl lebt

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Das späte Leben

Die Hauptfigur in Bernhard Schlinks neuem Roman heißt Martin, ist 76 Jahre alt und hat einen Sohn, der erst sechs Jahre alt ist, als sein Vater die Diagnose bekommt, dass dieser schwer krank ist und ihm nur noch wenige Monate bleiben. Wie geht man damit um? Gibt es ein Muster dafür? Zunächst hat er Schwierigkeiten damit, überhaupt zu entziffern, was das alles bedeutet. Der Himmel war blau, die Sonne schien,

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BIN DAS NOCH ICH. 

BIN DAS NOCH ICH. Ein Satz, mit dem sicher jeder in seinem Leben konfrontiert wird. Im Guten, wenn etwas positiv Unerwartetes oder Überraschendes mit uns passiert. Und Stolz einhergeht. Manchmal aber auch, wenn das gewohnte Leben, die eigene Hauptrolle plötzlich komplett in Frage gestellt werden. Garnicht durch eine offensichtlich laute, große Katastrophe, kein Todesfall, kein Unfall, kein Erdbeben. Den Schicksalsschlag des Geigers und Berufsmusiker Simon führen lediglich zwei Finger herbei.

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