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Von hier aus weiter

von Susann Pásztor, Kiwi-Verlag Nein, so war es ist nicht ausgemacht! Nach 30 Jahren Ehe hatte Marlenes Mann Rolf die Diagnose Krebs bekommen und sie waren sich einig: selbstbestimmt aus dem Leben zu gehen, bevor es qualvoll wird. Gemeinsam, wohlgemerkt. Und dann? Ja, und dann ist es schiefgelaufen, zumindest für Marlene. Rolf ist nicht mehr aufgewacht, wohl aber sie. Nun steht sie da, voll Wut, einsam, perspektivlos. Ohne Fähigkeit zu

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Vergiss mich

von Alex Schulman, dtv Verlag Ein dunkles, helles und ehrliches Buch. Alex Schulmann, einer der bedeutendsten, schwedischen Autoren der Gegenwart hat wieder ein schnörkelloses, emotionales und mitreißendes Werk über sich und seine Familie geschrieben. (So wie schon „Verbrenn all meine Briefe“ und „Die Überlebenden“). Beginnend in seiner frühen Kindheit und der große Liebe zur Mutter, einer hübschen, intelligenten, liebevollen Frau. Diese unbeschwerte, Kindheit endet abrupt, als deren Alkoholsucht zuschlägt. Mit

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Hier draussen

von Martina Behm, dtv Nach ein paar Seiten in diesem großartigen Buch „Hier draussen“ war ich „mittendrin“! In diesem kleinen 200 Seelen-Dorf Fehrfeld in Holstein. Alte Höfe, viel Natur, kleiner See. Dorthin hat es auch das junge Paar Ingo und Lara mit zwei Kindern gezogen. Raus aus Hamburg, rein in die verlockende Idylle. Er pendelt jeden Tag zu seiner „Youngster IT-Firma“, sie macht Homeoffice als Designerin und kümmert sich um

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Die erste halbe Stunde im Paradies

von Janine Adomeit, Arche Verlag Anne ist eine junge, karriereorientierte Pharmareferentin. Zielstrebig geht sie ihren Weg und befindet sich kurz vor ihrer Marketing-Präsentation, um schmerzlindernde Opiate wie Fentanylpflaster noch gewinnbringender in den Markt zu bringen. Auch, wenn bekannt ist, dass diese Produkte abhängig, also süchtig machen. Für Anne kein Thema, sie ist selber Meister im Verdrängen von Gefühlen und Schmerz. Das passt schon, Hauptsache Erfolg! Mitten in dieser Pharmatagung meldet

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Drei Sommer lang Paris

von Patricia Holland Moritz, Aufbau Verlag „Auf allen vieren stand er über mir. Ich schaute dem Eiffelturm in den Schritt. -Den Eiffelturm sehen und sterben- hatte es dort, wo ich herkam, geheißen. Wo die Chance ihn zu Gesicht zu bekommen, verschwindend gering war, ließ es sich leicht vom Sterben reden. Nix da. Für mich fing es grade erst an, das Leben.“ Es ist der Jahrhundertsommer 1989, in dem die 21jährige Ulrike

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In der Bucht 

von Katherine Mansfield (1888-1923), mare Verlag Diese malerische und poetische, sowie gesellschaftskritische Erzählung führt uns um 1922 in die Crescent Bay ans Meer. Und in die Familie Burnell. Wenn das Familienoberhaupt Stanley morgens endlich das Haus verlässt, nachdem er seine Frau Linda, seine Mutter Mrs. Fairfield, die Schwägerin Beryl und das Dienstmädchen wie ein Pascha herumkommandiert hat, atmen alle auf. (Zitat Dienstmädchen: „Oh, diese Männer!“, sagt sie und taucht die

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Bei Licht ist alles zerbrechlich

von Gianni Solla, Diogenes Verlag Tora e Piccilli, ein kleines, italienisches Dorf, um 1942, in dunklen Zeiten des Nationalsozialismus. Der junge, durch ein verkürztes Bein hinkende Davide ist Schweinehirt wie sein faschistischer, cholerischer Vater. Zur Schule darf er nicht gehen, er soll gefälligst auf dem Hof helfen. Seine Freunde sind die Schweine. Aber da ist auch seine enge, gleichaltrige Vertraute Teresa, zugleich seine große, unerreichbare Liebe. Sie hält zu ihm

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Der Bücherfreund

von Monika Helfer, Hanser Verlag „Was ist ein schlechtes Buch?“, fragte ich. Ich wusste, darüber sprach mein Vati gerne. „Um zu wissen, was ein schlechtes Buch ist, musst du zuerst wissen“, begann er, „was ein gutes Buch ist“. Die bekannte Autorin Monika Helfer („Die Bagage“, „Vati“, „Löwenherz“ u.a.) führt uns in ihre Kindheit, Mitte der 50ger Jahre. Dort wächst sie unter sehr bescheidenen Umständen in Vorarlberg auf. Ihr selbst kriegsversehrter

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Im Schnee

von Tommie Goertz, Piper Verlag „Unter den Apfelbäumen lag Schnee. Der Max stand am Fenster und sah hinaus in den Garten. Es war längst Vormittag. Er hatte seinen Küchenherd eingeschürt, sich einen Kaffee gemacht – und jetzt war nichts mehr zu tun. Es schneite, und er musste nicht nach draußen. Er hatte alles, und niemand wartete auf ihn.“ Ein fränkisches Dorf im Fichtelgebirge. Tiefste Provinz mit immerhin einer „Bedarfhaltestelle“. Bis

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Ins Holz gehen

von Carlo Cassola, Kampa Verlag Die heutige Literaturreise führt uns in die Toscana, ins Jahr 1949.  Der 38jährige Guglielmo hat vor einigen Wochen seine Frau verloren und trauert „sprachlos und stumm“ in sich hinein. Er beschließt, vielleicht auch um sich abzulenken, „ins Holz zu gehen“. Guglielmo stellt eine Gruppe von vier Männern zusammen, mit denen er in einen weit abgelegenen Holzschlag geht, um Holz zu fällen. Seine beiden kleinen Töchter

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