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Ins Holz gehen

von Carlo Cassola, Kampa Verlag Die heutige Literaturreise führt uns in die Toscana, ins Jahr 1949.  Der 38jährige Guglielmo hat vor einigen Wochen seine Frau verloren und trauert „sprachlos und stumm“ in sich hinein. Er beschließt, vielleicht auch um sich abzulenken, „ins Holz zu gehen“. Guglielmo stellt eine Gruppe von vier Männern zusammen, mit denen er in einen weit abgelegenen Holzschlag geht, um Holz zu fällen. Seine beiden kleinen Töchter

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Von Norden rollt ein Donner

von Markus Thielemann, DH.C. Beck Verlag Erst ein leises Buch und dann mein persönlicher „Knaller“ zum Start ins neue Jahr!  Dieser Roman erscheint am Anfang wie eine Erzählung aus dem 19. Jahrhundert über Heimat, Natur und Tier. Wunderbar, dachte ich. Nur, dass dieses Buch dann rasant an Fahrt in die Jetztzeit aufnimmt.  Der 19jährige Jannes lebt mit Eltern und Großvater auf dem Familienhof, der seit Jahrzehnten Schafe züchtet und über

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Sing, wilder Vogel, sing

von Jacqueline O`Mahony, Diogenes Verlag Im Jahr 1849 kommt Honora in Island zur Welt. Bei der Geburt verstirbt ihre Mutter und es fliegt ein Rotkehlchen durch den Raum, was in Island als Fluch gilt und nichts Gutes für das Mädchen ahnen lässt. Vom Vater ungeliebt und vernachlässigt, wächst Honora komplett auf sich alleine gestellt auf. Als junge Frau heiratet sie in einen Hof ein, nicht unbedingt aus Liebe. Dort ist

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Seinetwegen

von Zora del Buono, H.C. Beck Verlag Die Autorin Zora del Buono verliert ihren Vater mit 8 Monaten durch einen tragischen Verkehrsunfall. Über diesen Vater wird dann einfach nicht mehr gesprochen, die Tochter darf  aus Rücksicht auf die Trauer der Mutter niemals Fragen stellen. Ja, was bleibt dann? Eine große Leerstelle, Gefühle, Wut, offene Fragen, auch Schuld- und Rachegefühle gesellen sich hinzu! Unsere Autorin geht mit 60 Jahren auf Spurensuche,

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Fluchtnovelle

von Thomas Strässle, Suhrkamp Kürzer als ein Roman, länger als eine Kurzgeschichte: Thomas Strässle erzählt die Fluchtgeschichte seiner Eltern zur Zeit des kalten Krieges. Kennen- und lieben gelernt haben die beiden sich in Prag: Die 21jährige Mutter aus der DDR, der 23jährige Vater aus der Schweiz. Die junge Liebe hat nur ein Ziel: Raus aus dem Osten, ein Leben in der Schweiz. Zwei Risiken für so junge Menschen: Erst die

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Mein drittes Leben

von Daniela Krien, Diogenes Verlag Dass Daniela Krien mit diesem neuen Buch auf der Longlist des deutschen Buchpreises stand wundert mich nicht. Mich hätte es auch nicht verwundert, wenn sie den Preis bekommen hätte! Nach ihren beiden beeindruckenden Büchern „Liebe im Ernstfall“ und „Der Brand“ hat sie mit „Mein drittes Leben“ noch einmal richtig nachgelegt. Mit großer Einfühlsamkeit erzählt sie hier von tiefer Trauer und Verlust, darüber, was ein Mensch

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Moosflüstern

von Joachim B. Schmidt, Diogenes Verlag Unser Protagonist, Heinrich Lieber erfährt mit 46 Jahren, dass seine totgeglaubte, leibliche Mutter, in Wahrheit ein anderes Leben gewählt hatte, plötzlich verschwand als er noch ein Kleinkind war. Und nun, anlässlich ihres Todes, sein Vater es für angemessen hält, ihm die Wahrheit zu sagen. Mal eben so nebenbei! Heinrich Lieber kennt keine Dramen, Emotionen, Gefühlsausbrüche. Er nimmt die Nachricht zunächst regungslos hin, typisch für

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Bonnie Propeller

von Monika Maron, Hoffmann und Campe „Ich saß verloren in meiner Wohnung und fragte mich, was ich hier eigentlich sollte. Mein Hund war gestorben und hatte mich in die Einsamkeit entlassen. Ich brauchte einen neuen Hund.“ Die durch ihre zahlreichen Romane bekannte Autorin Monika Maron schreibt in diesem kleinen, berührenden Werk über den Verlust ihres Hundes. Insbesondere Hundebesitzer werden es kennen: Der geliebte Vierbeiner geht und hinterlässt eine große Leere.

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Der Stoff 

von Monika Helfer, Residenz Verlag  Die österreichische Bestsellerautorin Monika Helfer, bekannt u.a. durch ihre persönlichen Romane „Bagage“, „Vati“ und „Löwenherz“, hat sich einem ganz alltäglichem Thema gewidmet und daraus natürlich etwas ganz Besonderes gezaubert. Der Residenz-Verlag hat sie in einer neuen Buchreihe von den „Dingen des Lebens“ (Das Fahrrad, der Teller, der Schlüssel etc.) zum Thema „Der Stoff“ zu Wort kommen lassen.  Ein kleines, schmales Büchlein mit grade mal 64

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Pi mal Daumen von Alina Bronsky

Pi mal Daumen

von Alina Bronsky, Kiepenheuer & Witsch  „Jordansche Normalform, lineare Unabhängigkeit, Mittwoch multipliziert mit Mittwoch macht Dienstag“. Wie bitte? … Also ich liebe die Bücher von Alina Bronsky. Die Art der Sprache, die schrägen Figuren, die Geschichten mit Humor, Charme und Tiefe. Mit diesem neuen Roman „Pi mal Daumen“ musste ich mich allerdings erst einmal anfreunden. Muss das sein, dieses anfängliche „Mathegedöns“? Ja, es muss sein, denn nach den ersten 30

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