K.

Going Zero

In dem Roman, welchen mir eine Freundin begeistert in die Hand drückte, geht es nicht grade um meine literarischen Lieblingsthemen: Die total Überwachung, den gläsernen Menschen, US-Geheimdienste und Geldgier. Meine Skepsis wuchs. Nun gut. Immer schön offen bleiben.

Ich persönlich bin froh mein Handy, meinen MAC und die alltäglichen Anforderungen im Netz zu beherrschen. Und bin mir natürlich darüber im Klaren, wieviel Inforation ich damit preisgebe. Damit kann ich leben, so ist die Zeit nun mal. Ich weiß auch, wenn ich laut in der Nähe des Handy über Rauhaardackel spreche, kurz darauf Werbung erhalte. Rosa Hundebetten mit Massagefunktion oder Alpaca-Söckchen für behaarte Pfoten. Ja, so ist das. Aber nun zurück zur Lektüre.

Die Geschichte spielt in Amerika und es geht um ein Projekt der US-Geheimdienste mit einem Social-Media-Mogul namens Fusion. Fusion möchte beweisen, dass sie in der Lage sind jeden menschen ausfindig und damit die Welt sicherer zu machen. Gelingt dieser Beweis, winkt natürlich ein milliardenschwerer Auftrag.

Es werden zehn Laien ausgewählt, die 30 Tage abtauchen sollen. Schaffen sie es unentdeckt zu bleiben, winken jedem 3 Millionen Dollar.

Eine Kandidatin ist die unscheinbare Bibliothekarin Kathlyn. Und genau die wird für das Fusion-Zugriffsteam zum schwierigsten Fall. Alle anderen werden auf perfide Weise gefunden.

Damit nimmt der Roman rasant Fahrt auf. Einer wird aufgespürt, weil er in einer Tanke vor seinen Lieblingskeksen steht und die Kamera das erfasst. Gewohnheiten, Recherchen bis in die Kindhei, Ganganalysen, Gesichtserkennung, nicht wird ausgelassen. Überwachungssysteme und Techniken, die mir die Sprache verschlugen. Und gleichzeitig klar machten, dass das hier kein Science Fiktion mehr ist.

Zurück zu Kathlyn, die mit Rucksack, Zahnpasta, Keksen und Schlafsack abtaucht, scheinbar unauffindbar. David gegen Goliath. Unglaublich, wie knapp sie manchmal den Verfolgern entkommt, weil diese Informationen haben, die so banal sind und doch auf ihre Spur führen. Mehr verrate ich jetzt nicht.

450 Seiten Spannung, Faszination, Wahrheiten, ob ich sie wissen möchte oder nicht.

Nun habe ich ihn doch gelesen den Thriller. Und zwar sehr begeistert!