von Monika Maron, Hoffmann & Campe
Ein großes und aktuelles Thema, steht im Fokus: Wir alle werden älter, keiner möchte allein im Seniorenheim-Zimmerchen landen. Wir träumen von Alters-Wohngemeinschaften, Hofgemeinschaften, Mehrgenerationenhäusern.
Die beste Freundin unserer Erzählerin Eva, Katharina, erbt ein altes Herrenhaus, nördlich von Berlin. An ihrem achtundsechzigsten Geburtstag verkündet diese, dass sie dort eine Kommune mit Freunden und Bekannten gründen möchte. Eva, die sich das wiederum garnicht vorstellen kann, graust es vor so einer Aktion.
Schnell findet sich eine Gruppe Gleichgesinnter, die sich auf dieses WG-Experiment einlässt: Die größte Gemeinsamkeit ist das fortgeschrittene Alter jenseits der sechzig. Natürlich hat jeder die eigenen Geschichten, Spleens und Blessuren im Gepäck.
Eva lässt sich widerstrebend mitziehen, da sie aus ihrer Wohnung muss und noch keine neue Bleibe gefunden hat. Der Gedanke, bald wieder nach Berlin zurückzukehren ist ihr stetiger, beruhigender Begleiter.
Nun denn. Das Haus füllt sich, die Zimmer werden verteilt, die Gemeinschaftsräume zum Essen genutzt und dem Neuanfang steht nichts im Wege.
Man hockt zusammen, plaudert, tauscht sich über das ein oder andere Wehwehchen des Älterwerdens aus.
Aber auch die ersten WG-Gewitter kündigen sich an. Katharina nimmt einen Hund auf, Mitbewohnerin Gerlinde ist schockiert, da sie große Angst vor Hunden hat. Und schon knallt es. Nicht nur zwischen den beiden, sondern auch die restliche Gruppe bezieht unterschiedlich Stellung. Plötzlich stellt jeder Dinge in Frage, zweifelt auch schon mal an der Entscheidung auf diesen „Gnadenhof“ gezogen zu sein.
Aber über manche Situation lernen sich die Mitbewohner auch von neuen, positiv überraschenden Seiten kennen. Sogar Eva lässt sich auf das Miteinander ein.
„Das Haus“ ist kein Lehrbuch zum Thema „Alters-Wohngemeinschaft“. Es gibt Einblicke in eine mutige Idee. Auch, wenn sich dieses Projekt im wahrsten Sinne des Wortes dann in Rauch auflöst.
Danach kann man weiter träumen oder den ein oder anderen Aspekt schon mal auf die „Gut-zu wissen“ Liste setzen. Man weiß ja nie, wann ein Traum dann doch mal näher rückt. Viel Spaß wünsche ich. Ich hatte ihn!